Westküste Türkei: Stille Buchten, verborgene Fischerhäfen, antike Stätten.
Anfang der 1980er Jahre entdeckten das europäische Yachturlauber- und Seglerpublikum die Türkei als Segelparadies für sich. Ohne jeden Zweifel bietet die türkische Küste ein Revier von landschaftlich facettenreicher Schönheit, reich an antiken Sehenswürdigkeiten und exotischem Zauber des orientalischen Kulturkreises. Wenn der Muezzin fünfmal am Tag vom Minarett aus zum Gebet aufruft, liegt über den Dörfern und Städten noch immer der Hauch des alten, klassischen Morgenlandes. Andererseits sind in den letzten Jahren viele sehr moderne Marinas an dieser Küste entstanden, die denen des westlichen Mittelmeeres in nichts nachstehen und für ein stetiges Wachstum im Bereich Yachturlaub und Segeltourismus gesorgt haben.
Dank des frischen Windes ist es im Hochsommer im nördlichen Teil der Ägäis um einige Grad kühler als in den südlicheren Revieren. So weit nördlich kreuzen in der Regel nur wenige Charteryachten. Die Küste zwischen Kusadasi und den Dardanellen wartet noch immer darauf, von Seglern und Yachturlaubern entdeckt zu werden. Vom anatolischen Hochplateau fallen hohe Berge zur ägäischen Küste ab. Die Landschaft wird geprägt von einer stetigen Folge von waldbedeckten Abhängen und fruchtbaren Tälern. Am Grund der Täler liegen Flüsse wie der Kleine und der Große Mäander (Büyük Menderes und Kücük Menderes), der Gediz (der antike Fluss Hermos) und der Bakircay (Kaikos in der Antike), die man schon aus den geschichtlichen Überlieferungen des Altertums kennt. Auch die vorgelagerten Inseln der Ostsporaden sind geschichtsträchtige Orte. Meeresarme mit bewaldeten Ufern und zahllosen Badestränden erstrecken sich weit ins Festland. Wo eine Bucht von vielen Süßwasserquellen gespeist wird, erstrahlt das Wasser in einem prächtigen Türkis.
Wer eine Yachtcharter an der Küste der Landschaften des antiken Ioniens plant, sollte einen Besuch von Ausgrabungsstätten wie Ephesus, Priene, Milet, Heraklia oder Didim nicht versäumen. Eine Vielzahl attraktiver Anlaufziele breitet sich zwischen Izmir und Güllük Körfezi aus wie eine uralte offene Schatztruhe. Man muss eigentlich nur zugreifen.